„Vor mehr als 200 Jahren waren Kinder wie kleine Erwachsene. Sie kleideten sich wie sie und verhielten sich auch so. Schulen gab es nicht, und alles, was nötig war, lernten die Kindern von den Älteren. Schon in jungen Jahren mussten die Kinder – wie Erwachsene – auf dem Hof, zu Hause und in den Fabriken arbeiten. Der Lohn, wenn überhaupt, fiel wesentlich kleiner aus.
Erst mit Einführung der Schulpflicht begann sich die Lage zu verändern und die Auffassung, dass Kinder auch bestimmte Rechte haben, wurde durchgesetzt. Dies dauerte aber mehrere Jahrzehnte.“
Mit diesen Gedanken eröffnete Simon Schreiber vom evangelischen Jugendwerk Gaildorf eine spielerisch begleitete Fortbildung für die Klassen 3 zum Thema Kinderrechte.
„Wisst ihr, dass die Kinder erst seit 100 Jahren Rechte besitzen?“
Zur Erarbeitung dieser wurden verschiedene Kinderrechte im Spiel umgesetzt. Zum Beispiel sichert das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung den Kindern Mitbestimmung zu, wenn es um sie geht.
Beim Hangeln und Angeln im Spiel um den Fröbelturm mussten sich die Kinder absprechen, hervor-, oder eben auch zurücknehmen und die Meinung anderer anhören, um das Ergebnis zu erreichen.
Das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung erlebten die Kinder mit verbundenen Augen. Nur durch eine „sehende“ Person konnten Sie den Slalomlauf bewältigen.
Und mit Eifer und Spaß ging es weiter durch mehrere Stationen.
Nach jedem Erfolg wurde das Recht noch einmal besprochen, und so bei den Kindern verinnerlicht.
Viele Kinder freuten sich über diesen Tag und brachten ihre gewonnenen Eindrücke lautstark zur Kenntnis. Und manch ein Kind wurde still und dachte nach.
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